František Beneš floh im Jahr 1950 mit Hilfe eines Schleusers nach Österreich. Gemeinsam mit anderen jungen Leuten aus seinem Heimatort Hrušky in Südmähren hatte er ein Hauptziel: zum Fall des Kommunismus in der Tschechoslowakei beizutragen. Er war überzeugt, dass das Regime innerhalb von zwei Jahren stürzen und er zusammen mit den Amerikanern als Befreier aus dem Westen zurückkehren würde.

Er hatte das gleiche Ziel wie die jungen Männer, die vor dem Zweiten Weltkrieg nach Frankreich und später nach England gegangen waren, um für die Freiheit ihres bedrohten Heimatlands zu kämpfen. Aus dem nahen Lanžhot waren so etwa 1940 Antonín Bartoš und sein Vater nach England gegangen. Sie gelangten nach London, wo Bartoš junior später zum Kommandanten einer Spezialmission wurde: der Fallschirmjägergruppe Clay-Eva, die um Mitternacht zwischen dem 12. und dem 13. April 1944 im Protektorat abgesetzt wurden. Die Gruppe war außerordentlich erfolgreich, und Bartoš wurde zu einem Idol vieler junger Männer in Südmähren. Doch die Situation an der Wende der Vierziger- und Fünfzigerjahre war bereits eine ganz andere.

Beneš erlag daher einem gewaltigen Irrtum. In der Emigration verlebte er vierzig lange Jahre. Den Weg in die Fremde wählte schließlich auch sein Bruder, der 1970 mit einem selbstgebauten Panzer den Eisernen Vorhang durchbrechen wollte.

Bei seiner Flucht nutzte Beneš die Dienste eines Schleusers, des legendären František Gajda aus Lanžhot, der den Weg durch die tiefen Auwälder zwischen den Flüssen March und Thaya nutzte. Im Grunde war dies die letzte erfolgreiche Grenzüberschreitung Gajdas, bei seinem nächsten Grenzgang lauerten ihm Grenzsoldaten auf und erschossen ihn.

František Beneš ließ sich, nachdem sich zeigte, dass kein dritter Weltkrieg ausbrechen würde, in Kanada nieder, um erst nach dem Fall des Kommunismus wieder in seine Heimat zurückzukehren.


Fotobeilagen

Archivbild von Beneš
František BenešFrantišek BenešFrantišek BenešFrantišek BenešFrantišek Beneš

Die zwei Brüder in den USA
Die zwei Brüder in den USA

Heutiges Foto von Beneš
František Beneš


Routenvorschlag

  1. Hrušky, Haus der Familie Beneš
  2. Tvrdonice, Treffpunkt der Flüchtlinge
  3. Lanžhot, Ort des Treffens mit Gajda
  4. Der Fluss Thaya, den sie durchwateten
  5. Kostická váha – Blick Richtung Lanžhot, Ort, an dem sie die Straße überquerten