Im September 1983 stieg der Radrennfahrer Robert Hutyra in der Nähe von Božice bei Znojemo mit seinem zu Hause angefertigten Heißluftballon auf und überflog die Grenze nach Österreich. Der erfolgreichen Flucht waren jedoch aufwendige Vorbereitungen vorausgegangen.

Vor dem Start an einem abgelegenen Ort kontrollierten Hutyra und seine Familie alles noch einmal. Die ganze für den Flug notwendige Ausrüstung hatten sie dabei, aber auch ihr gesamtes Hab und Gut – zwei Taschen und das Rennrad, das der Familienvater an der Stahlkonstruktion festband. Und dazu vier Propangasflaschen.

Die Kinder waren erst zwei Tage zuvor in den Plan eingeweiht worden. Die vierzehnjährige Tochter und der elfjährige Sohn waren begeistert. „Für sie war dieser unvergessliche Ballonflug das größte Abenteuer. Für meine Frau dagegen, die den Ballon genäht hat, war der Flug eine Nervenprobe, ob wirklich alles funktionieren wird“, beschrieb Hutyra später.

Jetzt kam die Montage des Korbs und das Aufblasen des Ballons an die Reihe. Ein an den Automotor angeschlossener Ventilator leistete gute Dienste. Nach zehn Minuten waren die Ankerseile gestrafft. Die vierköpfige Familie zwängte sich in die einen mal einen Meter große Stahlgondel. „Nach dem Aufstieg überkam mich ein Gefühl der Befreiung, und die ganze Anspannung der letzten Monate der Vorbereitung fiel mit einem Mal von mir ab“, schilderte der Amateur-Ballonfahrer später einmal seine Gefühle.

Von der Grenze waren sie etwa zehn Kilometer entfernt. Sie starteten abends gegen halb elf. Nach einem schwierigen Flug gelang ihnen die Landung in der Nähe des Ortes Falkenstein in Österreich. Sie waren glücklich. Robert Hutyra, fünffacher slowakischer Meister und zweifacher Meister der Tschechoslowakei, hatte erneut einen Sieg errungen. Er ließ sich mit seiner Familie im amerikanischen Colorado nieder.


Fotobeilagen

Rekonstruktion des Flugs mit dem Fahrrad
Rekonstruktion des Flugs mit dem Fahrrad

Flakenstein – Ort der Landung
Flakenstein – Ort der LandungFlakenstein – Ort der Landung

Glückwunschschreiben Ronald Reagans an Hutyra
Glückwunschschreiben Ronald Reagans an Hutyra


Routenvorschlag

  1. Falkenstein